Aufruf an Landwirtschaftsministerium

Am 23. August haben wir in unserem Newsletter ImkerInnen über den Stand der Dinge zum Hyperthermie-Verfahren informiert. Wir baten die ImkerInnen, ihre Meinung der zuständigen Regierungsdirektorin mitzuteilen und Dr. Berg sowie die bayerischen Bienen-FachpolitikerInnen in Kopie zu setzen. Eine Vielzahl an ImkerInnen ist unserem Aufruf gefolgt.

Wir möchten die Briefe einem weiteren Leserkreis anonymisiert und in Auszügen zugänglich machen.

“Sehr geehrte Frau ...

als aktiver Unterstützer der Bienensauna, die meiner Meinung nach ein probates und umweltverträgliches Mittel zur Verhinderung des Varroamilben-Befalls von Bienenvölkern ist, liegt mir sehr daran, dass das Zulassungsverfahren sinnvoll und korrekt vonstatten geht.

Dehalb bin ich mit der Vorgehenssweise von Dr. Berg nicht einverstanden, der in diesem Zusammenhang darauf besteht, für die Hyperthermie-Studie einen Versuchsaufbau zu präsentieren, der das Bienenwohl nicht berücksichtigt.

Doch die Studie muss die Bienenverträglichkeit als Faktor unbedingt miteinbeziehen, um das aktiv fördernde Potenzial der Wärme zu erfassen. Daher muss der Versuch mindestens über einen Zeitraum von drei Monaten laufen bzw. besser noch über das gesamte Bienenjahr. Bei einer Behandlung im Oktober ist eine Beobachtung der Volksentwicklung wegen der nachfolgenden Winterruhe nicht durchführbar. Die Studie muss die Angaben der Bienensauna-Erfinder zum Verfahren und zu den Behandlungszeitpunkten einhalten. Andernfalls kann Hyperthermie niemals als gleichwertige, alleinige Behandlungsalternative zu Säuren zugelassen werden.

Ich habe Geld investiert, um die Bienesauna zu unterstützen und erwarte nun, dass diese sinnvolle Erfindung von den zuständigen Behörden auf faire Weise geprüft wird. Bitte setzen Sie sich dafür ein.”

Sehr geehrte Frau ...,

auch ich möchte Sie auffordern und darin unterstützen gegenüber Dr. Berg auf einem Versuchsdesign zur Untersuchung der Bienensauna zu bestehen, das so ausgelegt ist, dass aussagekräftige Ergebnisse erzielt werden können.

Ich bin Ärztin und weiß aus der medizinischen Forschung, wie wichtig die richtige Auslegung einer Studie ist, um hinterher valide Ergebnisse zu bekommen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass man nicht nur sogenannte Surrogatparameter misst, sondern Endpunkte betrachtet (z.B. nicht nur zu messen, ob bei einem Tumor die Größe abnimmt, sondern auch ob die Patienten dadurch länger leben und wie es ihnen dabei geht). Analog sehe ich es bei der Bienensauna, bei der natürlich so ein Endpunkt die gesunde Entwicklung des Bienenvolkes ist. Deshalb muss sie unbedingt bei der Studie berücksichtigt werden.

Des weiteren: so wie ein Medikament korrekt eingenommen werden muss, damit es richtig wirken kann, muss auch auf der korrekten Anwendung der Bienensauna bestanden werden. Somit sollte die Behandlung im Winter starten.

Der Beobachtungszeitraum spielt ebenfalls eine große Rolle, um zu guten Aussagen kommen und Unterschiede zwischen verschiedenen Verfahren aufzeigen zu können. Daraus folgert, die Beobachtung ein Bienenjahr umfassen zu lassen.

Ich hoffe, Sie können diese Punkte berücksichtigen und durchsetzen, damit dieser neue, ökologische Ansatz zur Bekämpfung der Varroamilbe die nötige wissenschaftliche Basis bekommt, um langfristig zu bestehen, und mithilft, das Überleben der Bienen zu sichern.”

“Sehr geehrte Frau ...!

Um ein faires und für die Bienen und uns Imker verlässliches Ergebnis zu erziehlen, bitte ich Sie, auf Herrn Dr. Berg nochmals einzuwirken und die Forderungen der Bienensauna-Pioniere zu berücksichtigen. Ich konnte mir selbst bei einer Vorführung des Gerätes im Frühjahr diesen Jahres eine Bild davon machen.

Bitte setzen Sie sich für eine Änderung des Versuchsablaufs ein: Er sollte erst mit der Winterbehandlung einsetzen, da wir unsere Bienen nach der Honigernte im Juli bereits auffüttern, um die Wintervorräte aufzufüllen. Die Entwicklung der Völkerstärke kann nur im Frühjahr erfolgen, da die Völker ab der Sommersonnwende von Natur aus schrumpfen und die Sommerbienen sterben. Am Besten läuft der Versuch über ein ganzes Bienenjahr, weil man nur dann echte Vergleiche zu säurebehandelten Völkern ziehen kann.

Ist doch eigentlich ganz logisch und müsste auch Herrn Dr. Berg, wenn er an einer echten Vergleichsstudie interessiert ist, einleuchten.

Dieses Jahr war es aufgrund der Hitze praktisch kaum möglich überhaupt mit Ameisensäure zu behandeln - und das wird mit der Klimaerwärmung sicher nicht einfacher. Brutfreie Zeit im Winter vor der Wintersonnwende (zur Oxalsäurebehandlung) gibt es auch nicht mehr. Wir brauchen also dringend eine Möglichkeit, unsere Völker schonend und effektiv zu behandeln.”

Sehr geehrte Frau ...,

ich erhalte gerade die Mail von den Initiatoren der Bienensauna und muss - leider nicht zu meiner
Überraschung - sehen, dass wieder einmal jemand „am Thema vorbeizustudieren“ droht.

Ich bin Imkerin im Piemont in Italien und kämpfe mit den Problemen der Varroa und den Fehl-
bzw. Nichtentscheidungen von Politikern (weltweit) u.a. auch gegen Pestizide und muss immer
wieder feststellen, dass hier Studien im Umlauf sind, die ganz andere Interessen im Auge haben
als das Wohl der Bienen - oder der Landwirtschaft oder der Menschen.

Wenn sich die Situation so darstellt, wie von den Initiatoren der Bienensauna geschildert, möchte
ich mich sehr gerne und unbedingt einmischen und meinen Beitrag dazu leisten, dass noch
hingeschaut wird. Dann sollte Herr Dr. Berg die Kriterien, die laut Initiatoren entscheidend für eine
FAIRE Untersuchung sind, mit in den Versuchsaufbau einfließen lassen.

Eine schonende Varroabekämpfung - sowohl für die Bienen als auch für uns Imker - ist ein großer
Wunsch, den wir Imker haben, und das Thema der Hyperthermie wird auch hier in Italien mit regem Interesse verfolgt.

Ich bitte Sie, lassen Sie den Versuchsaufbau mit aller nötigen Sorgfalt durchführen, unter Berücksichtigung aller Kriterien, vor allem derer der Initiatoren, die sich mit großem Einsatz, viel
Energie (und nach meiner Kenntnis ohne öffentliche Mittel…) den Weg bis hierhin gebahnt haben
und schauen Sie genau hin - dies ist eine großartige und große Chance für uns alle.”

“Sehr geehrte Frau Regierungsdirektorin ...,

alle Aktivitäten zur Verbesserung der Lage der Bienen sind wichtig und notwendig. Dabei kann und darf es weder unsachliche, parteiische oder gar von monetären Überlegungen geprägte Beurteilungs-/Studienansätze geben.

Ich ersuche Sie für eine nicht nur in den Grundzügen wissenschaftlich einwandfreie Studienarbeit Sorge zu tragen, sondern auch durch Ihr beherztes und engagiertes Vorgeben von Leitlinien und Handlungsanweisungen eine Versuchsanordnung zu ermöglichen/zu garantieren, die den Bienen hilft, zu überleben.

Ich sehe in der „Bienensauna“ die fachlich und technisch aktuellste Möglichkeit, Bienengesundheit sowohl für das Tier als auch seine Produkte in die Tat umzusetzen.

In der beabsichtigten Studie sind Versuchsanordnungen, Betrachtungszeiträume sowie einbezogene Randaspekte nach real-wissenschaftlichen Gesichtspunkten und nicht nach Präferenzen beteiligter Studienersteller festzulegen. In Ihrer Hand liegt es, die anstehende Hyperthermie-Studie so ablaufen zu lassen, dass eine wissenschaftlich einwandfreie Untersuchung über die Wirksamkeit der „Bienensauna“ zustande kommt.”
“Sehr geehrte Frau Dr. ...

Mit dieser Mail möchte ich Sie bitten, Einfluß auf Hr. Dr Berg in der Richtung zu nehmen, dass er die Hyperthermie Studie für die Bienensauna an den von den Herstellern des Gerätes vorgegebenen Bedingungen ausrichtet. Ich selbst bin von der Wirksamkeit der Bienensauna so überzeugt, dass ich zu den Sponsoren gehöre, die die Entwicklung des Gerätes erst ermöglicht hat.

Damit die Wirksamkeit des Gerätes und der damit verbundenen Hyperthermie Behandlung unter Berücksichtigung des Bienenwohls gewährleistet ist, müssen die von den Entwicklern vorgegebenen Randbedingungen berücksichtigt werden!

Das Testdesign von Hr. Dr. Berg ist somit entsprechend anzupassen, da es ansonsten zu Studienergebnissen führen würde, die den tatsächlich zu erreichenden Ergebnissen nicht entsprechen. Wertvolle Zeit und Ressourcen (Gelder) würden vertan.

Keinem Menschen fällt es ein, ein Kuchenrezept grundsätzlich abzuwandeln und danach noch einen identisch schmeckenden Kuchen zu erwarten. Warum soll das bei der Anwendung der Bienensauna anders sein?”

“Sehr geehrte Frau ...,

erst seit 2 Jahren beschäftige ich mich intensiver mit Bienen und mit der Imkerei. Aber mir ist, wie jedem Laien auch, klar, dass eine Säurebehandlung für die Bienengesundheit nicht zuträglich sein kann. So hat mich die Neuigkeit von der Entwicklung der Bienensauna sofort begeistert und ich habe auch in ein Gerät investiert.

Mir ist sehr wichtig, dass eine Studie mit der Bienensauna alle Aspekte der Wirksamkeit umfasst und so auch die Vorteile gegenüber anderen Behandlungsmethoden in allen Bereichen aufgezeigt werden. Ich finde es nicht sinnvoll den Aufbau der Studie nur auf den Varroabefall zu beschränken.

Denn für mich ist in erster Linie die Gesundheit der Bienen ein entscheidender Faktor für eine Behandlung mit der Bienensauna.”

“Sehr geehrter Herr Dr. ...

ich bin seit fast neun Jahren Hobby- Imkerin und freue mich - trotz der schwierigen Lebensumstände unserer Bienen- dass dasThema Bienen mehr und mehr in der Forschung gewertschätzt wird.

Als Leiter des Bieneninstituts Veitshöchheim haben Sie es in der Hand, ob Sie eine Studie angemessen und korrekt durchführen lassen oder hinschludern. Es gibt und gab ja leider genügend Beispiele für angeblich korrektes wissenschaftliches Vorgehen, was nachgewiesenerweise zum schlechten Ruf von sog. wissenschaftlichem Vorgehen geführt hat.

Ich schätze das Bieneninstitut Veitshöchheim und freue mich, wenn das Ergebnis Ihrer Hyperthermie - Studie korrekt und sauber durchgeführt wird.”

“Sehr geehrte Frau ...,

als Imker und zukünftiger Betreiber des Gerätes bin ich sehr an einer objektiven Studie zur Wirksamkeit der Bienensauna interessiert. Die von Herr Dr.Berg angesetzte Studie scheint vor dem Hintergrund des Konzepts unzureichend. Ich bitte Sie daher als zuständige Regierungsbeamtin für ein Zulassungsverfahren den Versuchaufbau zu verändern.”

“Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich fordere Sie auf sich aktiv am Wohl der Natur und der Bienengesundheit zu beteiligen. Dazu gehört auch die neutral und unvoreingenommene Überprüfung neuer Behandlungsverfahren.

Bitte unterstützen sich ein Studiendesigne, welches Aussagen über Volksentwicklung zulässt. Eine Änderung der geplanten Studie nach Empfehlungen des Teams um die Bienensauna ist nachvollziehbar und erforderlich.”

“Sehr verehrte Frau ...,

in der vergangenen Woche (KW34) haben etwa 40 ImkerInnen und Bienenfreunde aus allen Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz an einer Bauwoche teilgenommen in der wir Bienensauna-Komponente zusammengebaut haben.

Wir sind davon überzeugt, daß die Bienensauna eine alternative zur Säurebehandlung ist. Und zudem eine Wohltat für die Bienen und deren Volksentwicklung.

Damit die Wirkungsweise der Bienensaune richtig ermittelt werden kann, müssen die Angaben vom Hersteller (Apisystems) zu den angegebenen Behandlungszeitpunkten über das gesamt Bienenjahr genau eingehalten werden. Außerdem muß die Bienenverträglichkeit als Faktor in der Studie berücksichtigt werden.”