Über den Dächern von Berlin

Stadtimkern Kraftwerk Berlin Mitte

Wir sind mit Erika Mayr von den Berliner Stadtimkern und Marc Kohfink im ehemaligen Heizkraftwerk Mitte, verabredet. Zunächst bewegen wir uns durch viel Beton, hohe Decken und dunkle Gänge. Mit dem Aufzug geht es hoch auf das Dach des Kraftwerks und hinaus über die Dächer von Berlin. Dort oben hat Erika drei Bienenvölker stehen. Eines davon werden wir gleich behandeln.

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Behandlung verläuft nach Plan

Wir beginnen die Behandlung. Und mit unserer Erfahrung aus der ersten Vorführung in München klappt heute alles. Der Prototyp verrichtet munter seine Arbeit und die Temperatur steigt bis auf das gewünschte Maß. Da Erika mit der Segeberger Beute arbeitet, ist der Wärmeverlust bedeutend geringer als bei Dadant und wir können bereits nach kurzer Behandlungszeit Erfolg vermelden.

Marc und Erika horchen ganz gespannt, ob die Bienen brausen oder anderweitig aufgeregt reagieren. Aber alles verhält sich normal und wie Richard erläurtert: "Natürlich sind die Bienen durch die Hitze ungewöhnlich aktiv und agil." Wir fragen Marc Kohfink nach der Behandlung, was er von Richards Erfindung hält: "Der Versuch hat gezeigt, dass die Bienensauna tatsächlich funktioniert. Und ich werde mir ein solches Gerät direkt zulegen." Nachdem sich Erika nochmals versichert hat, dass ihre Bienen lebhaft und gesund sind, bewertet auch sie unseren Versuch: "Ich war anfänglich etwas nervös, aber nun kann ich sagen, dass die Bienen sich normal verhalten. Und innerhalb der Stunde, in der wir jetzt behandelt haben, sind alleine 10 bis 20 Varroa-Milben abgefallen. Dabei war das Volk wenig von den Milben befallen. Ich kann mir vorstellen, dass wir das Gerät über den Imkerverein bestellen werden."

Nächste Station in Pankow

Auch Max Grüber hat seine Bienen luftig stehen. Im Vergleich zum Kraftwerk fühlt sich das Garagendach aber fast ebenerdig an. Max imkert ebenfalls mit Segeberger und wir legen direkt los. Auch hier verläuft alles problemlos und Richard hat Zeit, in aller Ausführlichkeit die Bienensauna den Imkern vor Ort zu erläutern. Nach der Behandlung sind auch hier die Bienen agil und aktiv, aber keineswegs agressiv. Wir finden gleich nach der Behandlung die ersten toten Milben. Max ist zufrieden mit dem Verlauf und wird in den nächsten Tagen akribisch den weiteren Totenfall der Varroa-Milbe überprüfen. Er sagt: "Ich denke wir werden die Bienensauna in den nächsten Tagen vorbestellen. Ich sehe auch gar keine Alternative dazu, weil ich mit Ameisensäure als Behandlungsmethode schlicht nicht arbeiten möchte."

Wir packen für den heutigen Tag zusammen und freuen uns über den Erfolg. Die Bienensauna kommt auch in Berlin gut an. Darüber hinaus sind wir mit ganz viel Herzlichkeit und Interesse hier aufgenommen worden. Das ist ein richtig guter Anfang - vielleicht kommt noch viel mehr!