Bienensauna- Vorführung in Fürstenzell

Die Beute richtig vorbereiten

Bienen durchwärmen - nicht Futter

Je weniger unnötiges Material in der Brutzarge erwärmt werden muss, desto schneller und energiesparender verläuft die Aufwärmzeit bis zur Behandlungstemperatur und umso effektiver und gleichmäßiger kann sich während der eigentlichen Behandlungszeit ein Wärmegleichgewicht im gesamten Behandlungsraum einstellen. Für eine erfolgreiche Wärmebehandlung ist es zwingend notwendig, dass die Warmluft in der Beute ungehindert zirkulieren kann. Dafür müssen alle unnötigen Futterrähmchen aus der Beute entfernt werden, sodass lediglich die Bruträhmchen in der Beute verbleiben. Sie müssen auf einen Abstand von 2,5 cm auseinandergezogen werden. Es reicht nicht aus, nur die Randwaben zu ziehen!

Verbleiben Futterrähmchen in der Brutzarge, erhöht sich die Aufwärmphase überproportional und es kann dazu führen, dass die BIENENSAUNA® keine Behandlungstemperatur erreicht. Der Grund dafür ist einfach: Wasser benötigt besonders viel Energie, um aufgewärmt zu werden. In Futterrähmchen ist viel mehr Wasser gebunden als in Bruträhmchen.

Richtigen Zeitpunkt wählen

Bei höheren Außentemperaturen im Frühjahr oder Sommer ist es sinnvoll, die Vorbereitungen für die Behandlung am Vortag oder einige Stunden vorher zu machen, damit sich bei Behandlungsbeginn alle Bienen wieder ruhig in der Beute befinden. Bei Temperaturen unter 10°C, wenn Deine Bienen nicht mehr fliegen, kannst Du die Beute direkt vor der Behandlung vorbereiten. Es dauert danach maximal 1/2 Stunde, bis alle Bienen wieder in der Beute versammelt sind.

Auch bei niedrigen Außentemperaturen - jedoch nicht unter +6°C - kannst Du Dein Bienenvolk schonend auf die Varroabehandlung vorbereiten. Dazu ist der Deckel und die evtl. auf den Rähmchen liegende Abdeckung abzunehmen. Danach sind die Rähmchen vorsichtig zu lockern. Nun wird die erste Randwabe gezogen, diagonal über die Brutzarge gehalten. Mit einer kräftigen Bewegung werden die Bienen vom Rähmchen abgestoßen und die verbliebenen Bienen vorsichtig in die Beute gefegt. Das herausgenommene Futterrähmchen ist in eine Leerzarge zu hängen, und wird schnell mit einem Deckel verschlossen, damit die Bienen nicht durch das Futter angelockt werden. Das Futterrähmchen wird durch eine (schon ausgebaute) Mittelwand ersetzt, die Du direkt vor dem Einsetzen mit einer Zuckerwasserlösung (1 Teil Wasser / 1 Teil Zucker) einsprühst. So gehen die Bienen schnell wieder in die Beute zurück. Arbeite Dich auf diese Weise durch alle Rähmchen. Du nimmst nur die reinen Futterwaben aus dem Volk und ersetzt diese durch eingesprühte Mittelwände.

Sitzt das Volk in der Wintertraube, kannst Du mühelos alle Rähmchen links und rechts von der Traube entfernen und musst nur einige wenige Bienen abfegen und die verbliebenen Rähmchen auseinanderziehen.

Luftzirkulation ermöglichen

Wärme erzeugen ist einfach. Wärme in einer Beute zu verteilen, ist schwierig: Holz ist kein guter Wärmeleiter, die Rähmchen sind Wärmebarrieren und es sind sehr unterschiedliche Materialien zu erwärmen. Daher gelingt ein Wärmegleichgewicht in der Beute nicht über Konvektion, also einen Wärmetransport von Material zu Material, sondern über Luftzirkulation. Je besser die Luft zirkulieren kann, desto kürzer ist die Vorwärmphase und desto höher ist der Wirkungsgrad.

Wichtig ist, dass sich an den in der Beute belassenen Brutwaben kein Wildbau befindet. Er würde die Luftzirkulation behindern. Zudem sind alle verbleibenden Bruträhmchen - auch die mit der Wintertraube sowie eingehängte Mittelwände - so weit auseinander zu ziehen, dass zwischen allen Rähmchen 2,5 cm Abstand entsteht. Es dürfen bei auseinandergezogenen Rähmchen nur so viele in der Brutzarge hängen, dass links und rechts mindestens eine Rähmchenbreite frei bleibt. Nur so kann während der nachfolgenden Behandlung die warme Luft ungehindert durch die Wabengassen nach oben strömen.

Im Sommer Leerzarge aufsetzen

Hast Du ein starkes Volk, setze eine Honig- oder Halbzarge auf die Brutzarge auf. Hänge 3-6 Leerrähmchen mit (ausgebauten) Mittelwänden in die Zarge, damit sich alle Bienen während der Behandlung gut verteilen können. Auch diese müssen mindestens einen Abstand von 2 cm zueinander haben.

Mit der zusätzlichen Leerzarge steigt der Wirkungsgrad, weil die Expositionsfläche sich vergrößert. Die Milben sind stärker der Wärme ausgesetzt und das starke Volk bleibt insgesamt ruhiger. Hast Du ein starkes Volk und setzt keine zusätzliche Leerzarge auf, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Dein Bienenvolk verbraust. Als Faustregel gilt: im Behandlungskalender ist von Frühsommer bis Spätsommer immer eine zusätzliche Zarge aufzusetzen.