Wellness für die Bienen

In Wechselwirkung mit bisherigen Varroa-Behandlungsmethoden oder anderen externen Substanzen kann es bei der Wärmebehandlung zur Schädigung der Bienen kommen. Denn eingetragene Säure verbleibt offenbar lange im Bienenstock, auf den Rähmchen und im Wachs. Es gibt hierzu von Bieneninstituten keine Untersuchungen. Um bei einem Umstieg auf natürliche Wärme gesundheitsgefährdende Fremdstoffe aus der Bienenbeute zu entfernen, haben wir das Detox-Programm entwickelt.

Da die Bruträhmchen für eine Hyperthermiebehandlung nicht ausgetauscht werden können, ist vor der ersten regulären Wärmebehandlung eines Bienenvolkes der Durchlauf des Detox-Programms zwingende Voraussetzung. Das Detox-Programm ist nicht Bestandteil des alljährlichen Behandlungskalenders. Es handelt sich vielmehr um eine vorbeugende Erwärmung mit guter Durchlüftung der Beute, um anschließend störungsfrei und erfolgreich mit Wärme zu behandeln. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, dass sich alle Bienen in der Beute befinden. Bei dieser Anwendung geht es vor allem darum, dass sich gebundene Säurereste aus Holz und Wachs lösen und auslüften können. Je nach Kontaminierung kann es notwendig sein, das Detox-Programm mehrmals anzuwenden.

Das Verhalten der Bienen ist der Indikator für die Belastung der Beute. Daher musst Du undbedingt während der gesamten Behandlung bei der Beute bleiben und ab einer Beutentemperatur von 35°C das Verhalten Deiner Bienen in Abständen von ca. 5 Minuten durch den Plexiglasdeckel kontrollieren. Verhalten sich die Bienen ruhig, schaltet das Programm nach einer halben Stunde Behandlungszeit automatisch wieder ab. Danach kann gleich ein Varroa-Behandlungsprogramm angeschlossen werden.

Werden die Bienen deutlich unruhig, räumen Brut aus oder beginnen zu zucken, ist die Behandlung unverzüglich abzubrechen und die Beute sofort belüften. Das Ausgasen von Fremdstoffen geschieht plötzlich und unkontrollierbar, weil die Wirkstoffe und deren Konzentration nicht bekannt sind. Hohe Aufmerksamkeit und eine zügige Ventilierung über die Abnahme des Plexiglasdeckels ist entscheidend.

Bienensauna - fressende Biene
Bienensauna - fressende Biene II
Bienensauna - Biene im Löwenzahn

Bekannte Wechselwirkungen

Säuren

Viele ImkerInnen haben bislang mit Säuren gegen die Varroamilbe behandelt. Die Säuren werden in die Beute eingebracht und verbleiben dort teilweise. Wird die Beute erwärmt, gasen diese Säuren aus. Die Langzeitwirkungen von Säure sind unseres Wissens nach nicht untersucht worden - wahrscheinlich aus gutem Grund.

Unseren Erfahrungen nach verteilt sich die Säure in der gesamten Beute: auf den Bienen, dem Beutenmaterial und dem Wachs. Während die Bienen am Ende Ihres Lebenszyklus den Bienenstock verlassen und damit Säurereste, die in ihrem Körper gebunden sind, gleichsam aus dem Volk heraustragen, werden Beutenmaterial und Wachs bei jeder Säurebehandlung mit Rückständen angereichert.

Styropor saugt Substanzen kaum auf und dürfte Säure damit kaum binden. Ganz anders ist die Situation in Holzbeuten, da Holz - Rähmchen und Beutenwände - Säuren aufnimmt. Je mehr Säure eingebracht und je länger die Beute genutzt wurde, desto größer sind die Säurerückstände. Dabei kommt es auf die Art der Säure an. Nach unseren Erfahrungen verbleibt Ameisensäure wesentlich länger im Stock als beispielsweise Oxal- oder Milchsäure. Auch die Art der Säureanwendung spielt eine Rolle. Verdunstung ist in der Regel feiner als Träufeln und dürfte im allgemeinen zu einer geringeren Säurebelastung führen.

Thymolprodukte

Thymol ist eine flüchtige Substanz, die wegen ihrer bakteriziden und fungiziden Wirkung auch gegen die Varroamilbe eingesetzt wird. Wird die Beute erwärmt, löst sich bislang gebundenes Thymol und führt im Zusammenspiel mit der Wärme zu einer Schädigung der Bienen. Wurde vor der Umstellung auf Hyperthermie mit Thymolprodukten behandelt, ist das Detox-Programm durchzuführen.

Medikamente und Pestizide

Die Wirkung von Medikamenten und Pestiziden in Kombination mit Wärme ist nicht erforscht. Es ist daher für uns sehr schwer, einzelne Fälle zu beurteilen oder vorauszusagen. Aber auf der Frühjahrstour 2015 wurden wir vor einer Wärmebehandlung darüber informiert, dass am Vortag auf dem benachbarten Feld gespritzt worden war. Der Imker hatte noch keine Anzeichen einer Vergiftung bei seinen Bienen feststellen können. Bei der Erwärmung der Beute über 35°C begannen einzelne Bienen zu zucken. Während der weiteren Erwärmung wurden die Zuckungen stärker und die Bienen streckten ihre Rüssel heraus: ein sicheres Zeichen von Vergiftung.

Für Dich als Imker ist es eine einmalige Chance, die zerstörischen Wirkungen des Pestizid-Einsatzes zu dokumentieren und damit politische Entscheidungen zu beeinflussen. Ohne die Wärmebehandlung würdest Du Monate später einen Volksverlust dokumentieren, ohne die Ursache zu kennen. Die Wärmebehandlung mit der BIENENSAUNA® gibt Dir die Möglichkeit, die Vergiftung zu erkennen, zu dokumentieren und uns mitzuteilen. Wir werden diese Vorfälle sammeln und in die öffentliche Diskussion einfließen lassen bzw. Ämter und Ministerien informieren. Schreibe uns bitte bei derartigen Vorfällen in jedem Fall eine Email.

Geduld beim Umstieg

Die BIENENSAUNA® darf nicht direkt nach einer Säure- oder Thymolbehandlung eingesetzt werden. Wir haben auf der Frühjahrstour erlebt, dass Ameisensäure, die im September 2014 eingesetzt wurde, noch im April 2015 gebunden war und bei ihrer Erwärmung zur Schädigung der Bienen führte. Da, wie schon weiter oben beschrieben, auch im Wachs Säure gebunden ist, gelten hier die gleichen Argumente wie beim Holz. Je länger das Wachs genutzt wurde, desto stärker sind die Ausgasungen bei der Erwärmung und um so zwingender ist die Entgiftung.

Als Faustregel sollte die BIENENSAUNA® erst mit einem Abstand von mindestens drei Monaten nach einer klassischen Behandlung eingesetzt werden. Gleichwohl sind die zwischenzeitliche direkte Sonneneinstrahlung auf den Bienenstock - natürliche Ausgasung und der bisherige Behandlungsansatz entscheidende Einflussfaktoren, die wir nur aus der Ferne schätzen können. Wenn Du uns darin unterstützen möchtest, genauere Aussagen treffen zu können, dokumentiere die Stresssymptome und kontaktiere uns unter info@bienensauna.de. Wir möchten die Bieneninstitute mit Deinen Informationen dazu anhalten, die langfristigen Schadwirkungen von Säuren oder anderen Giften zu untersuchen.