Imkerverein Charlottenburg-Wilmersdorf bestellt Bienensauna

Ortstermin und ein Treffen mit "Deutschland summt"

Es ist unser zweiter Tag in Berlin. Auf unserem Tagesplan steht eine Live-Behandlung mit der Bienensauna um 10 Uhr. Es regnet zwar in Strömen, aber wir schwitzen zusammen mit den Bienen in einer gemütlichen Gartenhütte. Die Behandlung verläuft gut und wir können in aller Ruhe die Vorzüge der Bienensauna erläutern.

Am frühen Nachmittag treffen wir uns mit Corinna Hölzer von "Deutschland summt". Wir hatten vorher schon telefoniert und wollen nun eine Partnerschaft vereinbaren. Schließlich geht es uns neben der Varroa-Bekämpfung ebenfalls um die Biene als Botschafterin für naturnahe Städte und um den Erhalt einer lebenswerten Umwelt insgesamt. Dazu werden wir auch die besonderen Interessen der Bienen in den Blick nehmen.

Vortrag vor 65 Imkern

Um 19 Uhr sind wir aber zunächst zu einem Vortrag vor den Imkern des Verein Charlottenburg-Wilmersdorf eingeladen. Es sind rund 65 Imker versammelt, die nun gespannt auf unseren Vortrag warten. Wir haben uns dazu etwas Besonderes einfallen lassen: eine Live-Behandlung mit unserem Prototypen direkt im Vortragssaal. Dazu liegt auf dem Bienenstock eine Glasplatte, so dass im Laufe der Behandlung die Reaktion der Bienen von allen genau beobachtet werden kann. Zunächst ist der Bienenstock jedoch wegen besserer Isolationswerte oben verdeckelt.

Richard stellt das mitgebrachte Modell in allen Einzelheiten vor. Zudem geht er auf die Vorzüge der Hyperthermie ein, die seit den 90er Jahren als eine erprobte Technologie zu betrachten ist. Alle verfügbaren Studien und Erkenntnisse sind, so sein Statement, in die Konstruktion der Bienen-Sauna eingeflossen.

Danach ist Zeit für die Fragen der anwesenden Imker. Schnell wird klar, dass die Grundstimmung richtig gut ist. Die Antworten von Richard überzeugen. Kritische Fragen gibt es vor allem hinsichtlich wissenschaftlicher Begleitstudien und zur Führung eines handfesten Nachweises über den Wirkungsgrad der Bienensauna. Richard erläutert, dass der Wirkungsgrad bei rund 90% liege, da juvenile und adulte Bienen gleichzeitig behandelt werden und dadurch selbst Milben in der verdeckelten Brut irreparabel geschädigt würden. Er führt aber auch aus, dass es gar nicht so sehr darum gehe, den Wirkungsgrad weiter zu erhöhen, sondern dass durch Reinvasion ohnehin neue Milben in das Bienenvolk eingebracht würden. Daher komme es weniger auf einen noch höheren Wirkungsgrad an, sondern eher auf eine rechtzeitige Nachbehandlung.

Aha-Effekt und Vorbestellung

Zurück zur Live-Behandlung. Wir heben den Deckel des Bienenstocks und geben den Blick auf das Innere des  Bienenstocks frei. Auf einmal schieben sich die Köpfe vor und Hände gleiten über die Glasplatte. Es ist eben doch eine Überraschung, dass die Bienen völlig ungestört auf ihren Rähmchen hocken und die Behandlung offensichtlich völlig gelassen hinnehmen. Das kleine Raunen in der Runde geht uns schon runter wie Honig. Denn auch für uns ist es eine Premiere: der erste Vortrag vor einem versammelten Ortsverein.

Es gibt gleich mehrere Imker, die sich entweder für den Kauf oder eine Miete der Bienensauna interessieren. Das ist schon ein Riesenerfolg. Schließlich stehen wir ganz am Anfang und können noch nicht einmal das fertige Serien-Gerät vorführen. Ein paar Tage später bestätigt uns die Vorsitzende des Ortsvereines, Erika Mayr, dass sich der Verein entschieden habe ein erstes Gerät zu kaufen. Vielleicht folgen noch weitere Bestellungen.