Ablehnende Haltung der Bieneninstitute

Immer wieder werden wir bei unseren BIENENSAUNA®-Vorführungen von ImkerInnen gefragt: "Warum lasst Ihr die BIENENSAUNA® nicht von einem Bieneninstitut wissenschaftlich untersuchen?" Dann werden uns verschiedene Institute genannt, denen es um das Wohl der Bienen gehe und die sicherlich Interesse an einer Untersuchung hätten. Leider haben wir das Gegenteil erfahren. Kein Bieneninstitut in Deutschland hatte Interesse an einer unvoreingenommenen Untersuchung. Nach dieser Antwort schauen wir regelmäßig in ungläubige Gesichter.

Wir verstehen es ja selbst nicht wirklich. Gerade weil uns bewusst ist, dass wir die Entwicklungsschritte und Behandlungserfolge der BIENENSAUNA® in der Vergangenheit nicht präzise genug dokumentiert haben, bemühten wir uns seit Januar 2015 um einen Forschungspartner und führten mit allen deutschen Bieneninstituten Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit. Dabei interessierten uns hauptsächlich zwei Gesichtspunkte:

  • der Wirkungsgrad der BIENENSAUNA®
  • die Bienenverträglichkeit der BIENENSAUNA®, besonders im Vergleich zur Säure

Inzwischen haben alle 16 deutschen Bieneninstitute eine Zusammenarbeit abgelehnt, obwohl sie selbst einen wissenschaftlichen Nachweis fordern. - Wer soll das verstehen?

"Wissenschaftliche" Einschätzung

Fünf Bieneninstitute lehnten sofort ab, mit der Begründung, die BIENENSAUNA® sei nicht praxistauglich. Die Möglichkeit, sich z.B. während unserer Frühjahrstour 2015 über die Praxistauglichkeit zu informieren, zogen sie nicht in Betracht. Weitere acht Institute sagten uns nach einem kurzen Telefongespräch ab, weil sie unserer Konzept nicht überzeugt hätte - was auch immer das heißen mochte. Immerhin drei Institute zeigten Interesse an der BIENENSAUNA®.

Weil er von der BIENENSAUNA® in der Presse gehört hatte, meldete sich ein Institutsleiter der Fachhochschule Südwestfalen bei uns. Leider war er dagegen, ein Testdesign mit uns zusammen zu erarbeiten, in dem es nicht nur um den Wirkungsgrad der BIENENSAUNA® ging, sondern auch um die Bienenverträglichkeit. Aus unserer Sicht muss das Bienenwohl jedoch Teil eines Testdesigns sein. Schließlich steht es bei der Wärmebehandlung mit der BIENENSAUNA® im Vordergrund.
 
Bei der Landesanstalt für Bienenkunde in Hohenheim sprachen wir mit Herrn Rosenkranz. Er wollte erst einmal nur einige Temperaturfühler in das Wachs stechen - genauso, wie bei seinen Experimenten vor über 20 Jahren - und danach beurteilen, ob sich eine weitere Zusammenarbeit überhaupt lohne. Da mit der BIENENSAUNA® das ganze Bienenvolk behandelt wird, und es nicht nur um eine bestimmte Temperatur im Wachs des Brutnestes geht, hielten wir dieses Vorgehen für ungeeignet und unangemessen für die komplexe Wärmebehandlung mit der BIENENSAUNA®. Obwohl Herr Rosenkranz selber wissenschaftliche Daten erheben können, äußerte er sich im Herbst 2015 dann so:

Die Bienensauna ist freundlich ausgedrückt – eine bodenlose Frechheit. Sie wird ohne wissenschaftlich belastbare Daten angepriesen.
— Peter Rosenkranz, Uni Hohenheim

 Als Dritter im Bunde hatte sich Herr Berg von der LWG in Veitshöchheim bereiterklärt, die Bienensauna zu testen, weil er im Frühjahr 2015 so viele Anfragen von ImkerInnen bekam, und es war mündlich vereinbart, die Analyse im Rahmen einer Bachelorarbeit durchzuführen. Eine konkrete Zusage erhielten wir aber nur indirekt über ein Fernsehinterview, in dem Dr. Berg im April seine Zusammenarbeit mit uns bekanntgab. Trotz mehrfacher Bitte erhielten wir danach weder eine schriftliche Bestätigung noch ein Forschungskonzept von ihm. Als wir ihm im Mai mitteilten, dass sich die Auslieferung der ersten Bienensaunen verzögern könnte, sagte er uns umgehend per Email ab, mit der Begründung, wir seien kein verlässlicher Partner.

Wir bedauern es wirklich sehr, dass sich kein deutsches Bieneninstitut gefunden hat,

  • dem die Bienenverträglichkeit wirklich wichtig wäre,
  • das sich unvoreingenommen auf unser Konzept einlassen will,
  • das interessiert ist, Lösungen für ImkerInnen und Bienen zu finden,
  • das zu einer offenen Forschungskooperation bereit ist.

Ungeachtet dessen ist ein schleichender Wandel in der Einschätzung der Fachleute zu konstatieren. Zu Beginn des Jahres 2015 war deren einziges Argument, dass es nicht möglich sei, ein ganzes Bienenvolk mit Wärme zu behandeln, weil die Bienen entweder brausen und verklumpen oder so erfolgreich kühlen würden, dass das notwendige Wärmelevel nicht zu erreichen sei. Um dieses Argument zu entkräften, brauchten wir keine Studie. Es reichten die öffentlichen Behandlungen mit der Bienensauna. Sie belegten das Gegenteil.

Neue Wege –  unser Feldversuch

Hyperthermie ist längst nicht ausreichend erforscht. Es gibt nur wenige Arbeiten dazu. Zudem sind sie häufig über 20 Jahre alt. Wir haben viele Fragen, auf die wir endlich Antworten finden und damit solide Grundlagen für das Verfahren der Wärmebehandlung schaffen möchten:

  • Warum werden Völker nach einer Wärmebehandlung so stark? Offenbar gibt die Wärme Wachstumsimpulse, die noch vollkommen unverstanden sind.
  • Wie wirken sich kurzzeitige Temperaturspitzen auf die Bienenlarven aus? Vielleicht könnte mit dem Wissen darüber die Behandlungszeit erheblich sinken.
  • Was ist die optimale Behandlungstemperatur für Königin und Drohnen? Mit einem genaueren Verständnis der Zusammenhänge ließe sich eine bessere Steuerung der Volksentwicklung erreichen.
  • Warum steigt nach einer Wärmebehandlung die Vitalität der Bienen? Möglicherweise werden nicht nur die Varroa-Milben, sondern auch die von ihnen eingeschleppten Viren und Bakterien durch die Hyperthermie vernichtet. Das wirkt sich positiv und stärkend auf die Bienengesundheit aus.
  • Kann es sein, dass die Mikroorganismen im Bienenstock von der Wärme profitieren?

Das sind nur einige wenige Fragen, die uns beschäftigen und die heute kein Forscher seriös beantworten kann. Deswegen initiieren wir unseren eigenen Feldversuch und laden alle ImkerInnen ein dabei mitzumachen. Dokumentiert Eure Behandlungsergebnisse und Beobachtungen nach einer Wärmebehandlung. Wir haben dazu eine Datenbank entwickelt und werden die Ergebnisse von tausenden Behandlungen sammeln und auswerten (lassen).

Hyperthermie-Studie von Dr. Berg

Kein faires Studiendesign

Seit Januar 2015 versuchten wir ein deutsches Bieneninstitut für eine Untersuchung der Bienensauna zu gewinnen - ohne Erfolg. Daher entschlossen wir uns im Juli 2015 einen erneuten Anlauf über die zuständigen Ministerien zu nehmen. Das bayerische Landwirtschaftsministerium reagierte prompt. Zu unserer Überraschung erhielten wir Anfang August eine Aufforderung von Dr. Berg, eine BIENENSAUNA® leihweise zur Verfügung zu stellen. Es sei eine groß angelegte Studie geplant, die vier verschiedene Hyperthermie-Geräte miteinander vergleichen und beurteilen solle.

Wir nahmen verblüfft zur Kenntnis, dass der Versuchsaufbau für die geplante Hyperthermie-Studie für einen Herstellervergleich ungeeignet war und das Hauptmerkmal der Hyperthermie - die Bienenverträglichkeit - kein Kriterium im Testdesign war. Dabei hatten wir bereits im März 2015 mit Dr. Berg eine Vereinbarung getroffen, dass die Bienenverträglichkeit als ein wichtiger Faktor im Versuchsaufbau zukünftiger Studien zu berücksichtigen sei. Bei einer Vergleichsstudie unterschiedlicher Geräte ist dieser Faktor noch wichtiger als zuvor. Schließlich werden bei einigen Geräten nur die Brutwaben erwärmt, während die Bienensauna das gesamte Volk mit Wärme behandelt. Die BIENENSAUNA® hat also zusätzliche Effekte auf erwachsene Bienen und die Königin, die erst nach einer Wärmebehandlung sichtbar werden. Sollen in einer Studie diese verschiedenen Hyperthermie-Verfahren tatsächlich korrekt verglichen werden, müssten folgende Aspekte Berücksichtigung finden:

  • Herstellerangaben zum Verfahren und zu den Behandlungszeitpunkten sind einzuhalten. Die Studie hätte mit der Frühjahrsbehandlung beginnen müssen.
  • Die Volksentwicklung muss als Faktor berücksichtigt werden, um das aktiv fördernde Potential der Wärme mit einzubeziehen. Die Studienlänge hätte daher einen Zeitraum von mindestens drei Monaten umfassen müssen. Anzahl der Bienen, eingetragene Honigmenge, Dauer der Flugaktivität pro Tag etc. hätten gemessen werden können.
  • Beurteilungskriterien für das Verhalten von erwachsenen Bienen und der Königin sind für einen Hersteller-Vergleich essentiell. Hyperthermie-Geräte in einer Studie zu vergleichen, die nicht nur ganz unterschiedlich im Verfahren sind, sondern auch verschiedene Bereiche des Bienenvolks behandeln, ist fragwürdig, wenn entscheidende Indikatoren fehlen, die einen Vergleich überhaupt erst möglich machen.

Der Versuchsaufbau führte daher zu verzerrten Ergebnissen und zu einer Benachteiligung der Hyperthermie gegenüber klassischen Behandlungsmethoden.

3 Eckpfeiler für einen guten Versuchsaufbau

Richtige Skala für direkten Wirkungsgrad

Seit über 25 Jahren ist bekannt, dass Hyperthermie die Varroa-Milbe schädigt. Interessant wäre es, genau zu untersuchen, in welcher Form und in welchem Zeitraum nach der Behandlung sich diese Schädigungen zeigen. Den Milbenfall nur über eine Zeitdauer von drei Tagen nach der Wärmebehandlung zu erfassen, fußt auf Behauptungen von Wissenschaftlern vor über 25 Jahren, dass alle geschädigten Milben nach 72 Stunden tot seien. Wir beobachten jedoch auch bei Völkern ohne Brut einen längeren Totenfall über mehr als zwei Wochen hinweg. Diese These wird übrigens auch von einer Bachelorarbeit von Arne Kablau aus dem Jahr 2013 gestützt, die von Herrn Dr. Berg begleitet wurde.

Mit dem aktuellen Vorgehen der Wissenschaft wird der Wirkungsgrad von Hyperthermie schlechter beurteilt als er tatsächlich ist. Zudem lassen sich Unterschiede im Wirkungsgrad zwischen einer reinen Brutbehandlung und der Behandlung des gesamten Volkes mit der BIENENSAUNA® nicht korrekt ableiten.

Mehr Indikatoren für Bienenverträglichkeit

Die Frage nach der Bienenverträglichkeit kann ohne eine Untersuchung der Volksentwicklung nicht beantwortet werden. Nur in einer Studie, die die Entwicklung über das gesamte Bienenjahr, jedoch mindestens über 3 Monate untersucht, würden sowohl Schädigungen als auch positive Einflüsse der Wärme auf Bienen, Brut und Königin deutlich werden. Dass bisher niemand in Verbindung mit der Varroabekämpfung an der Untersuchung einer positiven Entwicklung des Bienenvolkes interessiert ist, sondern nur nach Schädigungen sucht, lässt sich vielleicht damit erklären, dass es bei allen bisherigen Behandlungsmethoden eben keine förderlichen Aspekte zu untersuchen gab. Auch Herr Dr. Berg bleibt dieser alten Tradition verhaftet, wenn er die Bienenverträglichkeit der Hyperthermie nur anhand von möglichen Brutschäden testet.

Für uns ist es sehr bedauerlich, dass die Wissenschaft sich einer Untersuchung der förderlichen Aspekte der Wärmebehandlung verschließt. Denn alle Indizien aus unserer fünfjährigen Felderfahrung weisen auf ein aktiv förderndes Potenzial hin. Der wahre Wert der BIENENSAUNA® liegt in der Kombination aus Bienenverträglichkeit und Wirkung - den beiden Seiten derselben Medaille. Für uns lautet die wesentliche Frage: „Wie möchtest Du imkern?“ 

Mit der BIENENSAUNA® kämpfst Du nicht nur gegen die Varroa-Milbe, sondern kümmerst Dich aktiv um das Wohlbefinden Deiner Bienen.

Richtige Jahreszeit wählen

Der Zeitpunkt für eine Hyperthermie-Studie im September und Oktober ist denkbar ungünstig, da sich das Bienenvolk auf den Winter vorbereitet und zahlenmäßig zurückgeht. Eine Studie muss im Frühjahr beginnen, um die rasante Volksentwicklung im Vergleich zu klassisch behandelten Völkern sichtbar werden zu lassen. Denn die mit der BIENENSAUNA® behandelten Völker sind nicht nur volksstärker, sondern auch vitaler.

Vitalität und Volksstärke des Biens haben einen indirekten Einfluss auf den Wirkungsgrad einer Behandlungsmethode. Schließlich ist der Milbenbefall eines Bienenvolkes eine relative Größe: je größer und vitaler ein Volk ist, desto mehr Milben verträgt es in der Regel. In bisherigen Studien werden keine sekundären Effekte der Wärme auf die Bienen berücksichtigt. Das führt zu einer signifikanten Schlechterstellung der Hyperthermie als Methode - gerade im Vergleich zu Säuren, die erhebliche negative Einflüsse auf die Bienen haben.

Trotz aller aufgezeigten Mängel bisheriger Studiendesigns erheben die Bieneninstitute den Anspruch, Behörden Empfehlungen für eine mögliche Zulassung von Hyperthermie zu geben. Aus fachlicher Sicht ist das nicht haltbar. Es ist, als würde Schokolade auf ihren Zuckergehalt getestet und dabei vergessen, die Qualität des Kakaos zu beurteilen. Solche Untersuchungen führen nicht zu verlässlichen Ergebnissen.

Feldversuch läuft an

Unsere Antwort auf die aktuelle Haltung der deutschen Bieneninstitute ist der Feldversuch. Alle ImkerInnen, die ihre Bienen mit der BIENENSAUNA® behandeln, laden wir dazu ein, ihre Behandlungsergebnisse zu dokumentieren. Unsere Datenbank umfasst Standortbedingungen der Völker, den Milbenfall sowie die Bienenverträglichkeit und die Volksentwicklung. Zudem werden die Daten öffentlich sein, sodass sich jede Imkerin, jeder Imker von der Wirksamkeit und Bienenverträglichkeit der Bienensauna überzeugen kann. Erste Ergebnisse des Feldversuches findet Ihr hier.