Fazit Frühjahrstour

Über 600 ImkerInnen persönlich getroffen

35 Tage am Stück: jeden Tag ein anderer Ort, neue Gesichter und Gespräche. In dieser Zeit haben wir 600 ImkerInnen persönlich kennen lernen dürfen. Es war für uns ein großes Privileg, Euch allen die Bienensauna zeigen zu können. Denn es geht uns nicht vorrangig um das einzelne Gerät, sondern vielmehr darum, eine Bewegung für Hyperthermie zu begründen.

Jeder Besuch vor Ort hat uns gezeigt, dass die ImkerInnen großes Interesse an praktischen Alternativen zu Giften und Säure haben. Auf jeder Veranstaltung sind wir mit Fragen überschüttet worden - und hatten für fast alle Gesprächspartner eine gute Antwort parat. Das Konzept Bienensauna, so haben wir für uns selber feststellen können, ist rund und viele Details haben wir schon bedacht. Insofern hat uns die Tour auch eine gewisse Sicherheit gegeben, auf dem richtigen Weg zu sein.

Noch wichtiger ist für uns jedoch, dass wir mit der Vorführung vor Ort nicht nur über Hyperthermie gesprochen haben, sondern bei über 30 fremden Völkern zeigen konnten, dass die Wärmebehandlung mit der Bienensauna funktioniert. Kein Brausen der Bienen, keine Erregung oder Schädigung. Jeder konnte sehen, dass die Bienen entspannt waren und selbst stechlustige Völker nach der Behandlung von Richard mit der Hand aufgenommen werden konnten.

Die Geräte funktionieren

Fünf Wochen on Tour, über Stock und Stein, bei Wind und Wetter: die Bienensaunen haben durchgehalten und den ersten richtigen Praxistest im Dauereinsatz überstanden. Die Hardware steht also. Und so können wir die ersten 250 Geräte auf dieser Basis in Schweden und während der gemeinsamen Bauwochenenden im Altmühltal montieren. Was die Lebensdauer einzelner Bauteile im Praxiseinsatz betrifft, haben wir sicher noch einiges zu lernen - und möchten das Risiko dafür tragen. Deshalb geben wir 5 Jahre Garantie auf alle Teile der Bienensauna. Was den Einsatz der Bienensauna in Bezug auf all die unterschiedlichen Gegebenheiten und Bedingungen betrifft, haben wir auf unserer Tour viel erfahren und gelernt. Deshalb statten wir die Bienensauna mit weiteren zusätzlichen Sicherungsmechanismen aus. Dazu gehören ein Plexiglasdeckel zur Sichtkontrolle und ein Mikrofon zur Analyse von Erregungszuständen bei kranken Völkern.

Neue Erkenntnisse im Feld gewinnen

Bei jeder Behandlung hat Richard den Ablauf protokolliert und besondere Vorkommnisse festgehalten. Auf diese Weise haben wir schon auf der Frühjahrstour begonnen, die Bienensauna mit den ImkerInnen gemeinsam weiter zu entwickeln und zu verfeinern. Die Hardware steht, aber mit jeder Behandlung gewinnen wir Erkenntnisse, die in die Software und das Handbuch der Bienensauna einfließen. Die Updates stellen wir den ImkerInnen kostenlos zur Verfügung. Hier drei Beispiele.

  • Gesundheitsprogramm: Die Durchwärmung bei 38 Grad ermöglicht Bienenvölkern trotz kalter Witterung einen ersten Reinigungsflug. Dabei diagnostizierten wir bei mehreren Völkern Virus-Ruhr, die bis dahin nicht erkannt worden war. Doch nun konnten die ImkerInnen rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um ihre Völker zu stabilisieren. 
  • Anti-Säure-Programm: Eingetragene Säure verbleibt offenbar lange im Bienenstock, auf den Rähmchen und im Wachs. Bei der Erwärmung kann es zum Ausgasen der gebundenen Säure kommen. Deshalb ist beim Umstieg auf Hyperthermie vor der ersten Varroabehandlung eine vorbeugende Erwärmung mit guter Durchlüftung der Beute erforderlich, um anschließend störungsfrei und erfolgreich mit Wärme gegen die Varroa vorzugehen.
  • Handbuch: Der Außensensor muss in der Mitte über dem Brutnest platziert sein. Liegt er am Rand, können Bienen ansitzen und die Temperaturmessungen beeinträchtigen.

Schon in einem halben Jahr werden die ImkerInnen hunderte von Völkern erfolgreich mit den Bienensaunen behandelt haben, sodass wir den Wirkungsgrad und die Effizienz der Bienensauna auf dieser breiteren Datenbasis weiter verbessern können. Um einen Sicherheitspuffer für unvorhergesehene Umstände zu schaffen, haben wir die Geräte abgeregelt und die Behandlungsdauer automatisch begrenzt. Denn erst mit größerer Erfahrung können wir beurteilen, ob es z.B. auch an heißen Augusttagen empfehlenswert ist, eine verlängerte Varroa-Behandlung zu machen, um den Wirkungsgrad zu steigern. Solche Entscheidungen möchten wir mit Euch gemeinsam treffen. Und zwar auf einer soliden und sicheren Datenbasis, die wir zusammen mit Euch im Feldversuch erarbeiten.

Unerwartete Momente

Auf unserer Tour gab es viele überraschende oder schöne Momente und etliche witzige Situationen, an die wir uns gerne zurück erinnern. Wenige haben sich in Bildern festhalten lassen. Unten seht Ihr Sultan, eine junge Katze, die mit Alpakas aufgewachsen ist. Sie kletterte auf einen Ast, um die Bürstenfrisur des Weibchens gehörig zu zerzausen. Das Alpaka-Männchen nahm's gelassen.