Rückschritt im Versuchsaufbau der Studie

Seit Januar diesen Jahres war ich in Kontakt mit dem Fachzentrum Bienen in Veitshöchheim, um eine Zusammenarbeit zu vereinbaren. Nach ersten Telefongesprächen schickte mir Herr Dr. Berg einen Versuchsaufbau für eine Studie zu.

Schon damals äußerten wir uns kritisch zum Versuchsaufbau. Denn die Volksentwicklung fand nur eine untergeordnete Berücksichtigung. Vielmehr sollte sich die Studie primär auf die unmittelbare Wirksamkeit der Wärme beziehen. Die Hauptmerkmale der Bienensauna,  die Bienenverträglichkeit und das aktiv fördernde Potenzial von Hyperthermie, wurden also schon damals nicht genügend berücksichtigt.

Im März 2015 reiste ich extra zur Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft der Institute für Bienenforschung nach Münster, um Dr. Berg zu sprechen. Ich konnte ihn überzeugen, die Volksentwicklung als einen Faktor im Versuchsaufbau zu berücksichtigen. Das war ein akzeptabler Kompromiss, da eine stärkere Berücksichtigung den Studienaufwand erhöht hätte und wir die Studie nicht selber hätten finanzieren können. Im Mai 2015 sagte Dr. Berg die Studie per Email wieder ab, nachdem ich ihn darüber informiert hatte, dass wir erst im August würden ausliefern können. Warum diese Studie nicht auch im Wintersemester von einem Studenten hätte betreut werden können, wurde uns von Dr. Berg nicht erläutert. 

Nun nehmen wir zur Kenntnis genommen, dass der Versuchsaufbau für die geplante Hyperthermie-Studie hinter die bereits erzielten Kompromisslinien zurückfällt.

Die Volksentwicklung ist kein Faktor mehr. Dabei ist diese bei einer Vergleichsstudie unterschiedlicher Geräte noch wichtiger als zuvor. Schließlich werden bei einigen Geräten nur die Brutwaben erwärmt, während die Bienensauna das gesamte Volk mit Wärme behandelt. Die Bienensauna hat also zusätzliche Effekte auf erwachsene Bienen und die Königin. Sollen in der Studie diese verschiedenen Hyperthermie-Verfahren tatsächlich korrekt verglichen werden, kann dies nur unter Einschluss der Volksentwicklung gelingen.

Wie wir einer Studie zustimmen sollen, die genau denjenigen Faktor unberücksichtigt lässt, über den wir bereits zwei Monate verhandelt hatten, bleibt unklar. Eine Rücksprache mit Dr. Berg ist nicht möglich - er weilt bis zum Studienbeginn im Urlaub.

Das Beharren auf dem alten Versuchsaufbau kontakariert auch die Intentionen des bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Sowohl die Regierungsdirektorin als auch ihr Mitarbeiter haben sich sehr offen für den Einbezug von Faktoren gezeigt, die die Wirkung von Wärme auf das Tierwohl belegen können.

Versuchsaufbau März 2015

Versuchsaufbau August 2015


Verwandte Artikel